Andrea Riccardi trifft die Gemeinschaft Sant'Egidio von Dakar: ein Licht für die Armen im Senegal

Am 26. April hat Andrea Riccardi die Gemeinschaft Sant'Egidio von Senegal in Dakar besucht.
Es war ein wichtiges Treffen zum 50. Jahrestag von Sant’Egidio, an dem Freunde aus verschiedenen Stadtvierteln teilnahmen: Baobab, Diamaguene und andere, sowie Vertreter aus anderen Städten und Regionen. Andrea sprach und ca. einhundert Teilnehmern darüber, dass „jede Gemeinschaft Teil einer Geschwisterlichkeit ist, die auf der ganzen Welt besteht. Wir sind dieselbe Gemeinschaft in verschiedenen Städten der Welt… Ihr seid nicht allein: Ihr werdet auf diesem christlichen Weg, der Sant’Egidio ist, begleitet. Ihr seid aufgerufen, ein Licht in diesem Land zu sein“.
Viele Beiträge folgen seinen Worten, in denen über verschiedene Aspekte im Leben der Gemeinschaft im Senegal gesprochen wurde, vor allem über die Schule des Friedens und der Dienst im Jugendgefängnis „Fort B“, wo 90 Minderjährige inhaftiert sind. Nach den Zeugnissen betonte Andrea Riccardi, dass „die Gemeinschaft ein Licht der Hoffnung für den Senegal ist“.
Am Tag danach besuchte er das Gefängnis, wo die Gemeinschaft Aktivitäten der Alphabetisierung, Rechtsbeistand und vorbereitende Maßnahmen zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt anbietet. Er traf die jungen Insassen und die Gefängnisleitung.

EINIGE HINWEISE ZUM SENEGAL
Senegal liegt in Westafrika, ist ehemalige französische Kolonie und wurde 1960 unabhängig. Zunächst war das Land mit Mali vereint, dann wurde es eigenständig. Die Europäer kamen vor ca. einem Jahrhundert ins Land, als der Senegal und vor allem die Insel Gorée (vor der aktuellen Hauptstadt Dakar) Zielorte für die Sklavenkarawanen waren, die dann in die französischen Antillen transportiert wurden. Die Insel ist heute Weltkulturerbe, weil sie ein lebendiges Zeugnis für diese Schande in unserer Geschichte ist.
Wirtschaftlich ist der Senegal nicht so benachteiligt wie andere afrikanische Länder und besitzt einigermaßen Industrie und auch die Dienstleistungen haben ein bestimmtes Niveau. Das Land zieht Tausende Immigranten aus anderen Ländern Westafrikas an. Die Verfassung von Senegal ist eine semi-präsidentielle Republik.
Der bekannteste Präsident dieses jungen Landes am Atlantik war zweifellos Léopold Sédar Senghor, der erste Staatschef, ein Philosoph und Dichter, der das originelle Denken über das gemeinsame Schicksal ausgearbeitet hat, das die beiden Kontinente Europa und Afrika miteinander verbindet. Senghor sprach von Euroafrika als ein von der Geschichte geschaffenes Zusammenwirken, aber auch als eine Möglichkeit gegenseitiger Ergänzung und gemeinsamer Entwicklung für die Zukunft.
Im Süden vom Senegal, in der Region Casamance, gibt es eine Bewegung, die in der Vergangenheit die Unabhängigkeit der Region gefordert hat. Die Gemeinschaft Sant’Egidio hat sich in dieser Krise engagiert und für die Versöhnung eingesetzt.