Der Präsident Italiens, Sergio Mattarella, trifft die Gemeinschaft Sant'Egidio von Kamerun

Am 19. März hat der Präsident Italiens, Sergio Mattarella, bei seinem offiziellen Besuch in Kamerun eine Delegation von 50 Personen der Gemeinschaft Sant'Egidio am Sitz der italienischen Botschaft empfangen. Die Delegation bestand aus Vertretern verschiedener Städte - Yaounde, Maroua, Douala, Dschang - mit Kindern der Schule des Friedens, alten Menschen und Vertreter aus dem DREAM-Programm. Bei dem Treffen wurden Zeugnisse über das Leben der Gemeinschaft in Kamerun vorgetragen (aus der Schule des Friedens, von der AIDS-Bekämpfung durch DREAM in Yaounde und Dschang, über den Einsatz der Gemeinschaft für den interreligiösen Dialog im Land).

Besondere Aufmerksamkeit galt der Frage der alten Menschen und dem Wandel der Gesellschaft, durch den sie ihre Rolle verlieren und immer mehr verarmen und ausgegrenzt werden, sodass man sie teilweise als Hexen ansieht. Wie überall auf der Welt fördert die Gemeinschaft auch in Kamerun die Solidarität unter den Generationen und entdeckt den Wert der Freundschaften zwischen Jung und Alt. Angesichtes der dramatischen Lage im Krieg gegen Boko Haram im Norden des Landes erzählten die Vertreter von Sant'Egidio von vielen Straßenkindern, die ins Gefängnis gebracht werden, weil man sich als Mitglieder von Boko Haram ansieht. Die Gemeinschaft konnte einige von ihnen befreien und ihre Unschuld beweisen. Sie beugt der Verhaftung durch Anmeldungen beim Einwohnermeldeamt vor.

Der Präsident hörte aufmerksam zu und sagte am Ende mit aufrichtiger Wertschätzung für den Einsatz der Gemeinschaft in Kamerun: "Das ist der Geist von Sant'Egidio überall auf der Welt, wo ihr für die Bedürftigen und Schwachen eintretet. Eure Arbeit erhält nur diesen doppelten Lohn: einerseits den Lohn der Beschreibungen eurer Beispiele (über die Neugeborenen), andererseits die Beziehung zu den Leidenden, die Hilfe und Aufnahme erfahren. Es ist kein finanzieller Lohn, doch das ist viel mehr wert. Das Zuhören war mir sehr wichtig. Vielen Dank für die Hilfe, die ihr schenkt und für das Vorbild, das ihr gebt. Kamerun und Italien sind zwei befreundete Länder, und eure Anwesenheit ist eine Zusammenarbeit von Menschen und nicht von Staaten."