Lesung des Wortes Gottes
Halleluja, halleluja, halleluja.
Der Geist des Herren ruht auf dir,
der von dir geboren wird, wird heilig sein.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Das Evangelium nach Lukas 19,1-10
Dann kam er nach Jericho und ging durch die Stadt. Und siehe, da war ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war reich. Er suchte Jesus, um zu sehen, wer er sei, doch er konnte es nicht wegen der Menschenmenge; denn er war klein von Gestalt. Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus bleiben. Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. Und alle, die das sahen, empörten sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt. Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Siehe, Herr, die Hälfte meines Vermögens gebe ich den Armen, und wenn ich von jemandem zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück. Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.
[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]
Halleluja, halleluja, halleluja.
Hier sind, Herr, deine Diener,
uns geschehe nach deinem Wort.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Jesus lehrt uns, uns mit dem aufmerksamen Blick der Liebe umzusehen, die nicht urteilt, nichts für ausgemacht hält und immer einen Grund zur Hoffnung findet. Von Zachäus erhoffte sich niemand irgendetwas: Er war ein reicher Mann, er hatte es, wenngleich auf unredliche Weise, 'geschafft', wie wir heute sagen würden. Aber er war auch ein kleiner - kleingewachsener und vielleicht auch kleinherziger, nur um seine eigenen Geschäfte und Angelegenheiten besorgter - Mensch, der ohne allzu große Skrupel gerafft und auch gestohlen hatte. Was kann man von einem solchen Menschen schon erwarten? Neue Betrügereien? Was will Jesus in seinem Haus? Das werden die vielen Wohlmeinenden bei sich gedacht haben, die sich "empörten". Empörung, Klatsch und Tratsch sind typisch für die, die nur das Böse zu sehen vermögen, und man verfällt leicht in üble Nachrede, weil es so einfach ist, sich im Vergleich zu den Sündern gerecht zu fühlen. Jesus sieht Zachäus mit den Augen Gottes an, mit einem Blick, in dem keine Verachtung, sondern nur Liebe liegt. "Ich muss heute in deinem Haus bleiben." Das ist die gute Nachricht für Zachäus, das ist sein Evangelium und auch das unsere, weil diese Worte uns darüber nachdenken lassen, ob nicht auch wir es nötig haben, dass Jesus in unserem Haus, in unserem Herzen und in unserem Leben Wohnung nimmt. Die eigentliche Sünde besteht darin, nicht zu lieben. Das Evangelium, die gute Nachricht aber ist, dass Gott uns alle liebt und in unser Haus kommen will. Jesus ist im Haus des Zachäus eingekehrt, damit auch Zachäus die Liebe kennenlernen und sich geliebt fühlen konnte. Jesus will mit Zachäus Abendmahl halten. Mit jemandem Abendmahl halten bedeutet in der Bibel, dass man mit ihm vertraut, dass man ein Teil seines Lebens wird. Es fällt uns oft schwer, uns Gott in unserem mit Irrtümern, Fehlern und Sünden behafteten Leben vorzustellen. Jesus macht Zachäus keine Vorwürfe: Du "siehst über die Sünden der Menschen hinweg, damit sie umkehren" (Weish 11,23). Jesus verurteilt ihn nicht, sondern kehrt in seinem Haus ein und bittet ihn um ein gemeinsames Mahl, bittet ihn, dass er sein Leben so, wie es ist, auch seine Sündhaftigkeit, mit ihm teilt, weil er ihm vergeben will. Vielleicht wartet Gott noch auf die Erlaubnis, in unserem Haus einzukehren und mit uns Abendmahl zu halten. In der Freude einer solchen Begegnung fällt es nicht schwer, die Hälfte des Vermögens den Armen zu geben und dort, wo man zu viel gefordert hat, das Vierfache zu erstatten.
Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.
Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.
Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.
Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.
Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika