Weihetag des Petersdoms und der Basilika St. Paul vor den Mauern in Rom. Erfahren sie mehr
Weihetag des Petersdoms und der Basilika St. Paul vor den Mauern in Rom.
Lesung des Wortes Gottes
Halleluja, halleluja, halleluja.
Das ist das Evangelium der Armen,
die Befreiung der Gefangenen,
das Augenlicht der Blinden,
die Freiheit der Unterdrückten.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Das Evangelium nach Lukas 18,35-43
Es geschah aber: Jesus kam in die Nähe von Jericho, da saß ein Blinder an der Straße und bettelte. Er hörte, dass viele Menschen vorbeigingen, und fragte: Was hat das zu bedeuten? Man berichtete ihm: Jesus von Nazaret geht vorüber. Da rief er: Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Die Leute, die vorausgingen, befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Jesus blieb stehen und ließ ihn zu sich herführen. Als der Mann vor ihm stand, fragte ihn Jesus: Was willst du, dass ich dir tue? Er antwortete: Herr, ich möchte sehen können. Da sagte Jesus zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat dich gerettet. Im selben Augenblick konnte er sehen. Da pries er Gott und folgte Jesus nach. Und das ganze Volk, das dies gesehen hatte, lobte Gott.
[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]
Halleluja, halleluja, halleluja.
Der Menschensohn
ist gekommen, um zu dienen,
wer groß sein will,
mache sich zum Diener aller.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Der Weg Jesu nähert sich seinem Ende. Er ist inzwischen in der Nähe von Jericho angekommen, der letzten Stadt vor Jerusalem. Der Evangelist scheint den Einzug in Jerusalem vorwegnehmen zu wollen. An den Toren der Stadt sitzt ein Blinder, der um Almosen bettelt. Aus dem Markusevangelium wissen wir, dass er Bartimäus heißt. Er hört großen Lärm und fragt, was vor sich geht. Man berichtet ihm, dass Jesus von Nazaret vorüberzieht. Jener Mann ist darauf angewiesen, dass ihm jemand von Jesus erzählt, weil er ihn allein nicht sehen kann. In Wirklichkeit sind wir alle darauf angewiesen, dass uns jemand von Jesus erzählt, weil wir von Natur aus auf uns selbst und unsere Angelegenheiten konzentriert sind. Wir sind gleichsam blind, und in diesem Fall nicht nur, weil es uns schwer fällt, von uns selbst abzusehen und nach oben zu schauen, sondern weil wir Jesus nicht sehen können, wenn uns die Kirche nicht von ihm erzählt. Jener Blinde erfährt also, dass Jesus nahe ist, und er begreift, dass da einer herannaht, der ihn retten kann, wie es kein anderer könnte. Wie viele Menschen hatte er schon vorüberziehen hören! Vielleicht haben sie sogar eine milde Gabe dagelassen und sind dann weitergegangen. Doch an jenem Tag erkannte er, dass Jesus nicht weitergehen würde und dass er ihn heilen konnte. In dieser direkten Begegnung zwischen uns und Jesus vollzieht sich die Heilung. Wie um die Initiative des Blinden anzuerkennen, sagt Jesus zu ihm: "Sei sehend! Dein Glaube hat dich gerettet." Der Mann wird sehend, und das Erste, was er sieht - was für eine Gnade ist ihm zuteil geworden! -, ist Jesus, ist jenes Antlitz voll Zärtlichkeit und Liebe. Diese Begegnung trifft ihn ins Herz. Er sieht auch mit den Augen des Herzens, denn von diesem Moment an folgt er Jesus nach. Er bleibt nicht mit sich allein, um sich an seiner Heilung zu erfreuen, sondern begreift, dass er an der Heilung der Welt mitwirken muss, damit die Menschen die Barmherzigkeit Gottes sehen und sich zu ihm bekehren. Dieser Blinde wird zum Bild für den Glaubenden, zum Bild dessen, der seine eigene Blindheit erkennt, gläubig zum Herrn betet und sich heilen lässt, ja so heil wird, dass er dem Meister nachfolgt. Er ist ein Vorbild für uns alle.
Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.
Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.
Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.
Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.
Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika