Tägliches Gebet

Lesung des Wortes Gottes

Halleluja, halleluja, halleluja.

Ich bin der gute Hirte,
meine Schafe hören auf meine Stimme,
und sie werden
eine einzige Herde sein.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das Evangelium nach Johannes 3,31-36

Er, der von oben kommt, steht über allen; wer von der Erde stammt, ist irdisch und redet irdisch. Er, der aus dem Himmel kommt, steht über allen. Was er gesehen und gehört hat, bezeugt er, doch niemand nimmt sein Zeugnis an. Wer sein Zeugnis annimmt, hat besiegelt, dass Gott wahrhaftig ist. Denn der, den Gott gesandt hat, spricht die Worte Gottes; denn ohne Maß gibt er den Geist. Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben. Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm.

[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]

Halleluja, halleluja, halleluja.

Ein neues Gebot gebe ich euch:
Liebet einander!

Halleluja, halleluja, halleluja.

Jesus, der vom Himmel herabgestiegen ist, um bei uns zu sein, ist die wahre Hoffnung der Welt. Der Vater hat ihn gesandt, um uns das göttliche Leben zu bringen, das er in einzigartiger Weise mit dem Vater im Himmel teilt: "Was er gesehen und gehört hat, bezeugt er", schreibt der Evangelist. Dies ist die eigentliche Sendung Jesu in der Welt: er will das wahre Geheimnis Gottes offenbaren, der uns in unermesslicher Weise liebt. Ohne sein Wort wäre das Liebesgeheimnis Gottes unergründlich geblieben. Jesus ist der Offenbarer des Vaters. Sein ganzes Leben besteht aus dieser Sendung. Er ist nicht auf die Erde gekommen, um sich durchzusetzen oder persönliche Vorhaben zu erfüllen, wie das gewöhnlich bei uns allen der Fall ist. Er stieg vom Himmel herab, um den Menschen "die Worte Gottes" zu verkünden und ihnen den Geist zu schenken, der befreit und den Weg weist. Dieses seit Jahrhunderten verborgene Geheimnis hat uns Jesus durch sein Kommen offenbart und wird in der Heiligen Schrift aufbewahrt und weitergegeben. Aus dieser Überzeugung gehen die Liebe und die Ehrfurcht hervor, die wir der Heiligen Schrift entgegenbringen sollen. Denn sie enthalten das "Wort Gottes". Jeden Tag sollen wir auf sie hören und sie betrachten, bis sie schließlich zu unseren eigenen Worten werden. Die Bibel ist für uns nicht irgendein Buch, sondern der Schrein, der die tiefen Gedanken Gottes, das Fleisch gewordene Wort in sich birgt. Deshalb müssen wir die "heiligen Seiten" aufschlagen, wie die Väter sie nannten. Täglich sollen wir uns an ihnen erfreuen und uns vom Geist führen lassen, der uns auch deshalb über alle Maßen geschenkt wurde. Neben dem Wortlaut des biblischen Textes schenkt uns die Schrift ein Licht, wenn sie mit der Hilfe des Geistes gelesen wird, das es uns ermöglicht, die Tiefen der Geschichte zu deuten, in der wir leben. Gregor der Große sagte, dass "die Schrift mit dem wächst, der sie liest". Sie erleuchtet nämlich unsere Schritte auf den Wegen der Welt, damit wir zum Werkzeug in den Händen Gottes werden, um das Kommen des Himmelreiches herbeizuführen.