Neapel (Italien): Im Bezirksgefängnis Poggioreale wurde die Kampagne "Gefangene in Afrika befreien" der Gemeinschaft Sant'Egidio vorgestellt
Am 31. Oktober 2009 wurde im Bezirksgefängnis Poggioreale in Neapel die Kampagne “Gefangene in Afrika befreien” der Gemeinschaft Sant'Egidio vorgestellt. Es waren ca. einhundert Gefangene, der Direktor, der Kommandant und einige Sozialarbeiter anwesend.
Die Gefangenen, die wegen Überbelegung und der hinzugekommenen Sorge wegen der Verbreitung der Schweinegrippe unter schwierigen Bedingungen leben, folgten mit großer Aufmerksamkeit dem Vortrag über die Lebensbedingungen in afrikanischen Gefängnissen. Beeindruckt hat sie, dass die Mitglieder der afrikanischen Gemeinschaften in Gefängnisse gehen, Hilfsgüter verteilen und die Gefangenen besuchen.
Danach entwickelte sich eine lebendige Diskussion mit vielen Fragen, Eindrücken und Einwänden. “Ausgerechnet wir sollen helfen, wo es uns so schlecht geht?” ,sagte jemand. Doch andere Gefangene gaben selbst die Antwort. “Ihnen geht es schlechter als uns, wer kann ihr Leben besser verstehen als wir?”, sagte Ciro. Und weiter: “Wir haben zwar Materatzen mit ausgeleierten Federn, doch wir haben wenigstens welche”. Ein großer Applaus kam auf, als darauf hingewiesen wurde, dass man auch im Gebet an die afrikanischen Gefangenen denken kann, wenn man schon nicht finanziell helfen kann. Auch wir erinnern uns im Gebet an die Gefangenen von Poggioreale. Am Ende erhob sich Salvatore und sagte: "Die Gabe von einem Euro macht die Seele reich"; damit begeisterte er die Gefangenen.
Die Spenden sind für die Gefangenen im Gefängnis von Garoua in Kamerun, damit sie sich Seife zum Waschen, Matten zum Schlafen und Medikamente kaufen können. Es ist eine Partnerschaft der Solidarität zwischen dem größten Gefängnis Europas und einem der größten in Afrika.